Wohl kein Suizidrisiko Entwarnung für GLP1-Rezeptoragonisten
Zu dieser Frage wurden zwei neue Studien publiziert. Die erste Arbeit nutzte nationale Registerdaten aus Schweden und Dänemark der Jahre 2013 bis 2021. Von den Teilnehmenden hatten 124.517 eine Therapie mit einem GLP1-RA begonnen und 174.036 mit einem SGLT2-Inhibitor, überwiegend wegen eines Typ-2-Diabetes.
Nur minimaler Unterschied zum SGLT2-Inhibitor
In der mittleren Beobachtungszeit von 2,5 Jahren wurden unter der GLP1-RA-Therapie 77 suizidbedingte Todesfälle registriert, mit dem Gliflozin waren es 71. Das entsprach einer absoluten Differenz von 0,05 Ereignissen pro 1.000 Personenjahre. Die Hazard Ratio für die Kombination aus Suizid und überlebter Selbstschädigung lag bei 0,83 und für eine neu aufgetretene Depression und Angststörung bei 1,01.
In der zweiten Arbeit wurde die Sicherheit von Semaglutid zur Gewichtsreduktion untersucht. Dazu wertete man die gepoolten Daten von vier Studien aus. Das Ergebnis: In einer Dosis von 2,4 mg erhöhte Semaglutid das Risiko für die Entwicklung depressiver Symptome oder Suizidgedanken bzw. selbstschädigenden Verhaltens nicht.
Die beiden Studien stützen die vorläufige Einschätzung der europäischen und US-Behörden, wonach es keine adäquate Evidenz für eine vermehrte Suizidalität gibt, heißt es in einem Editorial. Dennoch gelte es, weitere psychiatrische Nebenwirkungen von GLP1-RA zu prüfen.
Quellen:
1. Ueda P et al. JAMA Intern Med 2024; DOi: 10/1001/jamainternmed.2024.4369
2. Wadden TA et al. JAMA Intern Med 2024; DOI: 10.1001/jamainternmed.2024.4346
3. Anderson TS, Grady D. JAMA Intern Med 2024; DOI: 10.1001/jamainternmed.2024.4320