Morbus Sjögren Erschöpfte Mitochondrien
Patienten mit Morbus Sjögren leiden nicht nur unter Xerostomie und Keratokonjunktivitis sicca, sondern auch häufig unter Fatigue. Wahrscheinlich steckt hinter der chronischen Erschöpfung eine mitochondriale Dysfunktion, so das Ergebnis einer US-amerikanischen Studie.
Unterschiede bereits mikroskopisch zu erkennen
Um den Zusammenhang zwischen Mitochondrienfunktion und Fatigue zu untersuchen, ließ die Arbeitsgruppe um Dr. Biji Kurien von der Oklahoma Medical Research Foundation, Oklahoma City, 17 Sjögrenpatienten und acht altersgematchte Kontrollprobanden mehrere Fragebogen zur Fatigue ausfüllen. Zudem nahmen sie den Probanden Blut ab, isolierten die T-Zellen und untersuchten diese auf ihren mitochondrialen Sauerstoffverbrauch. Mittels Transmissionselektronenmikroskopie analysierten sie außerdem die mitochondriale Makrostruktur von Lymphozyten aus dem Blut der Studienteilnehmer.
Sowohl der Sauerstoffverbrauch der T-Zellen als auch die Struktur der Lymphozyten unterschieden sich zwischen den beiden Gruppen. So zeigte sich in den T-Zellen der Sjögrenpatienten im Vergleich zu den Zellen der Gesunden eine signifikante Abnahme der basalen, der ATP-gekoppelten und der maximalen Atmung sowie der Reservekapazität.
Alle vier Parameter korrelierten mit den Ergebnissen des Bowman-Fatigue-Fragebogens, also mit der Ausprägung der Fatigue, berichteten die Forscher in ihrem Kongressposter*. Auch mikroskopisch unterschieden sich die Blutzellen der beiden Gruppen: Die Lymphozyten der Sjögrenpatienten zeigten im Gegensatz zu denen der Kontrollpersonen deutlich geschwollene Mitochondrien.
* Kurien BT et al. Arthritis Rheumatol 2023; 75 (S9): 107
Quelle: ACR Convergence 2023