Adipositas Gene machen dick

Autor: Sabine Debertshäuser

Bei Eltern, die im Alter von 17 Jahren normalgewichtig waren, betrug bei den Kindern die Prävalenz für Übergewicht oder Adipositas gut 15 %. Bei Eltern, die im Alter von 17 Jahren normalgewichtig waren, betrug bei den Kindern die Prävalenz für Übergewicht oder Adipositas gut 15 %. © renuk - stock.adobe.com

„Ich habe einfach schlechte Gene“ ist längst keine faule Ausrede mehr für das eigene Übergewicht. Die errechnete Vererbbarkeit von Adipositas ist höher als viele vielleicht denken..

Wie stark beeinflussen die Gene das Körpergewicht? Eine Antwort auf diese Frage kommt von einer Arbeitsgruppe aus Israel. Dem Team um Dr. Gabriel Chodick von der Universität Tel Aviv zufolge dürfte der BMI im Jugendalter zu 39 % von seiner DNA bestimmt sein. Für ihre Kohortenstudie hatte die Gruppe die Gesundheitsdaten von mehr als 1,3 Mio. Personen ausgewertet, die bei der Musterung erfasst worden waren. 

Bei Eltern, die im Alter von 17 Jahren normalgewichtig waren, betrug bei den Kindern die Prävalenz für Übergewicht oder Adipositas gut 15 %. Sie stieg auf rund 76 %, wenn beide Eltern im Alter von 17 stark übergewichtig gewesen waren. Bei Eltern mit Untergewicht im Jugendalter sank die Prävalenz auf 3,3 %. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein junger Mensch selbst übergewichtig wird, war bei Adipositas der Mutter als junge Frau fast fünfmal so hoch (Odds Ratio, OR 4,96), bei Vätern mit starkem Übergewicht in der Jugend lag es kaum niedriger (OR 4,48). Hatten beide Eltern zur Musterung Adipositas, versechsfachte sich das Risiko (OR 6,44).

Chodick G et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e2419029; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.19029