Asthma Finnische Studie belegt Winterrisiko

Autor: Dr. Vera Seifert

Kalte Winter haben offenbar Auswirkungen auf die Asthma­inzidenz. Kalte Winter haben offenbar Auswirkungen auf die Asthma­inzidenz. © Alexandre – stock.adobe.com

Ein außergewöhnlich kalter Winter provoziert Atemwegssymptome und Asthma­­exazerbationen. Aber können unübliche Minusgrade auch die Gefahr erhöhen, dass Asthma neu entsteht? Diese Hypo­these testeten finnische Forscher um ­Abate ­Belachew von der Universität Oulu.

In ihre Studie schlossen sie 315 Patienten der Jahrgänge 1984 bis 1990 ein, die bis zu ihrem 27. Lebensjahr ein Asthma entwickelt hatten. Als Risikoperiode definierten sie jeweils die drei Wintermonate (Dezember, Januar, Februar), die der Asthmadia­gnose vorausgingen. Die tiefste Temperatur in den Risikowintern schwankte über die Jahre zwischen -10,7 oC und +0,4 oC. Als kalt wurden jene Winter eingestuft, in denen das Thermometer unter den Durchschnittswert von -4,5 oC fiel. 

Asthmagefahr stieg um bis zu 41 %

Zwischen Kälte und Asthma­inzidenz zeigte sich ein linearer Zusammenhang: Mit jedem Abfall der Durchschnittstemperatur um 1 oC stieg das Asthmarisiko um 7 %. Ein kalter Winter erhöhte verglichen mit einem durchschnittlichen das Asthmarisiko um bis zu 41 %.

Die Autoren halten einen kausalen Zusammenhang für plausibel, weil durch Kälte die Atemwege geschädigt werden können. Sie schließen aber nicht aus, dass auch der längere Aufenthalt in geheizten Räumen eine Rolle spielt.

Quelle: Belachew AB et al. Occup Environ Med 2023; DOI: 10.1136/oemed-2022-108682