Akute Herzinsuffizienz Frühzeitige Reha verbessert Fitness bei älteren Patienten
Ältere Patienten, die mit akuter Herzinsuffizienz stationär aufgenommen wurden, sind körperlich meist in schlechtem Zustand und erholen sich nur langsam. Ihre Gebrechlichkeit findet in der Rehabilitation allerdings kaum Berücksichtigung. Dabei kann sie, gepaart mit weiteren altersbedingten Leiden, auf lange Sicht zum Verlust der Selbstständigkeit führen. Wie man die Lebensqualität der Betroffenen durch umfassendes Training verbessern kann, ist bislang kaum untersucht. Professor Dr. Dalane Kitzman vom Department of Internal Medicine der Wake Forest School und Kollegen konnten nun im Rahmen der Studie REHAB-HF zeigen: Ein frühzeitig eingesetztes maßgeschneidertes Übungskonzept verbessert die körperliche Fitness.
Kombiniertes Training bereits im Krankenhaus
Das Kollektiv der multizentrischen Studie umfasste 349 Frauen und Männer im Alter von durchschnittlich 72,7 Jahren. 175 von ihnen wurden randomisiert dem Rehabilitationsarm zugeteilt. Sie begannen meist noch im Krankenhaus mit einem kombinierten Training, das auf die Verbesserung von Kraft, Gleichgewicht, Beweglichkeit und Ausdauer abzielte. Dieses setzten sie nach der Entlassung für bis zu 36 Übungsstunden ambulant fort. Patienten in der Kontrollgruppe erhielten die übliche Versorgung.
Nach drei Monaten wurden Gleichgewicht, Gehgeschwindigkeit und Beinmuskelkraft anhand des Short Physical Performance Battery Score bestimmt. Dabei schnitten Patienten aus der Interventionsgruppe signifikant besser ab. Ihr Score lag 1,5 Punkte über dem der Kontrollen. Weitere Messungen (z.B. 6-Minuten-Gehstrecke, Grad der Gebrechlichkeit, Lebensqualität) bestätigten den positiven Effekt des Trainings.
Die Adhärenz in der Interventionsgruppe lag bei 67 %. Rechnet man medizinisch bedingte Ausfälle heraus, betrug sie sogar 78 %. Ein Großteil der Patienten setzte eigenen Angaben zufolge das Training zu Hause fort. Ein positiver Einfluss des Rehaprogramms auf Rehospitalisierungsrate oder Mortalität konnte nicht gezeigt werden, es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede.
Quelle: Kitzman DW et al. N Engl J Med 2021; 385: 203-216; DOI: 10.1056/NEJMoa2026141