Knochengesundheit Gefahrloses Schattenbaden
Wer seine Haut vor UV-Strahlung schützt, beugt der Hautalterung vor und senkt sein Hautkrebsrisiko. Ein Vitamin-D-Mangel und die damit verbundenen Folgen für die Knochengesundheit sind dabei vermutlich nicht zu befürchten. Bisher konnte keine Studie einen kausalen Zusammenhang zwischen Sonnencreme und anderen UV-Schutzmaßnahmen und einem Vitamin-D-Mangel finden, erläutern Dr. Mohsen Afarideh von der Mayo Clinic in Rochester und Kollegen. Sie gingen der Frage nach, ob Personen, die sich bevorzugt im Schatten aufhalten, hautbedeckende Kleidung tragen und Sonnencreme anwenden, häufiger einen Knochendichteverlust und/oder osteoporotische Frakturen erleiden.
Ausgewertet wurden die Daten von 3.418 erwachsenen US-Bürgern (47 % Frauen, Durchschnittsalter 39 Jahre), die von 2017 bis 2018 im Rahmen des „Nutritional Health and Nutrition Examination Survey“ (NHANES) den Dermatologie-Fragebogen beantwortet, DXA-Knochendichtemessungen an verschiedenen Skelettlokalisationen absolviert und Angaben zu vorangegangenen osteoporotischen Frakturen gemacht hatten.
Risikobewusste Menschen haben weniger Brüche
Rund 32 % der Befragten mieden regelmäßig die Sonne, 12 % trugen hauptsächlich langärmlige Kleidung und 26 % wendeten häufig Sonnencreme an. Bei Berücksichtigung möglicher Einflussfaktoren (z.B. Alter, Geschlecht, Ethnie, körperliche Aktivität, Rauchen, Milchkonsum, BMI) ergab sich im Wesentlichen kein signifikanter Zusammenhang zwischen einem UV-protektiven Verhalten und der allgemeinen oder lokalisationsspezifischen Knochendichte. Im Gegenteil: Personen, die sich häufig oder sehr häufig im Schatten aufhielten, erlitten sogar deutlich seltener Wirbelkörperfrakturen. Dies liegt jedoch wahrscheinlich eher an einem allgemein risikobewussteren Verhalten dieser Menschen, meinen die Experten.
Quelle: Afarideh M et al. JAMA Dermatol 2021; DOI: 10.1001/jamadermatol.2021.4143