Vegan statt vegetarisch Gleicher Gesundheitsbenefit bei weniger Treibhausgasen
Sowohl der komplette Verzicht auf tierische Produkte als auch der bloße Verzicht auf Fleisch haben positive Auswirkungen auf die Gesundheit. In einem Punkt unterscheiden sich die vegane und die vegetarische Ernährung aber, wie eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. David Jenkins von der Universität Toronto herausgefunden hat: Eine kohlenhydratarme vegane Ernährung ist mit geringeren Auswirkungen auf das Klima verbunden.
In der randomisierten kontrollierten Studie wurden 164 Männer und Frauen mit einem Typ-2-Diabetes nach Zufallsprinzip zwei Gruppen zugeordnet. Die eine ernährte sich vegan mit einem hohen Anteil an Rapsöl und Pflanzenprotein, aber wenigen Kohlenhydraten. Die andere unterzog sich einer vegetarischen Kost, die nicht kohlenhydratreduziert war und fettarme Milchprodukte enthielt. Beiden Gruppen wurde zu einer Kalorienrestriktion geraten, die Studie lief drei Monate.
Mit beiden Ernährungsformen konnte das Körpergewicht reduziert werden, um 5,9 kg bei der veganen Variante und um 5,2 kg bei der vegetarischen Kost. Der HbA1c-Wert sank um 0,99 bzw. 0,88 Prozentpunkte – einen ähnlichen Effekt erzielen Medikamente. Der systolische Blutdruck wurde um 4 mmHg bei veganer und um 6 mmHg bei vegetarischer Kost reduziert.
Zur Abschätzung der ökologischen Auswirkungen betrachteten die Forscher die potenziellen Treibhausgasemissionen beider Ernährungsformen. Nur bei diesem Faktor gab es signifikante Unterschiede: Die kohlenhydratarme vegane Ernährung reduzierte die Treibhausgasemissionen um 0,63 kg CO2 pro Tag mehr als die fleischlose Kost.
Quelle: Jenkins DJA et al. Am J Clin Nutr 2022; DOI: 10.1093/ajcn/nqac203