Cannabinoide Heilender Hanf

Autor: Nina Arndt

Deutlicher als für den medizinischen Nutzen der Cannabismedizin sind die Belege für mögliche Schäden. Deutlicher als für den medizinischen Nutzen der Cannabismedizin sind die Belege für mögliche Schäden. © cendeced – stock.adobe.com

Seit 2017 gibt es Cannabis auf Rezept. Der Nutzen ist nicht immer klar, aber in mindestens drei Indikationen können die Cannabinoide einen Ausweg bieten.

Hochwertige Studien zum Einsatz von Medizinalhanf fehlen weitgehend. Doch aus heutiger Sicht scheinen die Cannabinoide zumindest in drei Indikationen einen gewissen Nutzen zu haben.

Derzeit werden Cannabispräparate am häufigsten bei chronischen Schmerzen verordnet. In verschiedenen Studien mit Schmerzpatienten schnitten die Cannabinoide besser ab als Placebo. Dass sich der Schlaf unter der Hanfmedizin bessert, lässt sich allerdings nicht eindeutig zeigen. Wegen möglicher Nebenwirkungen kann der Einsatz nur dann erwogen werden, wenn andere Schmerztherapien versagen, heißt es in den Leitlinien zum neuropathischen Schmerz.

Auch bei Erbrechen und Übelkeit unter Chemotherapie sowie bei Spastizität infolge Multipler Sklerose können Cannabinoide eine Option sein, teilt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie mit. Für den Einsatz der Arzneimittel im Bereich der Endokrinologie gibt es hingegen weder eine klare Evidenz noch Indikation.

Deutlicher als für den medizinischen Nutzen der Cannabismedizin sind hingegen die Belege für mögliche Schäden. So kann es unter der Therapie kurzfristig zu Rauschzuständen, Schwindel, Sprachstörungen, Muskelzuckungen und Hypotonie kommen. Mögliche Langzeitschäden durch Cannabinoide lassen sich derzeit nur schwer einschätzen. Generell sollten eher definierte Fertigarzneimittel als Cannabisblüten zum Einsatz kommen.

Quelle: Pressemitteilung – Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie