Abbau trotz Hörgerät Hörminderung schadet Alltagskompetenz

Autor: Sabine Mattes

Ab einer mittelgradigen Schwerhörigkeit (Hörverlust > 40 dB) kam es eher zu funktionellen Einschränkungen als ohne Hördefizit. Ab einer mittelgradigen Schwerhörigkeit (Hörverlust > 40 dB) kam es eher zu funktionellen Einschränkungen als ohne Hördefizit. © aijiro - stock.adobe.com

Schwerhörigkeit im Alter behindert nicht nur die Kommunikation. Offenbar leidet auch der funktionelle Status darunter. Das ergab eine US-Studie.

Ein mäßiger bis starker Hörverlust kann aktuellen Forschungsergebnissen zufolge zur Abnahme des funktionellen Status älterer Menschen beitragen – unabhängig davon, ob sie Hörgeräte verwenden oder nicht. Das ermittelte das Team um Dr. Sahar Assi von der Johns Hopkins University in Baltimore. Es nutzte für seine Auswertung die Daten von 3.142 im Durchschnitt 79-Jährigen, die an einer US-amerikanischen Atherosklerosestudie teilnahmen. 

Mehr Schwierigkeiten beim Essen, Kochen und Gehen

Ab einer mittelgradigen Schwerhörigkeit (Hörverlust > 40 dB) kam es eher zu funktionellen Einschränkungen als ohne Hördefizit. Die Betroffenen berichteten mit rund 30 % größerer Wahrscheinlichkeit von Schwierigkeiten beim Bewältigen von mindestens einer Aktivität des täglichen Lebens (wie essen oder sich anziehen). Gleiches galt für instrumentelle Aktivitäten (z. B. Hausarbeiten oder Kochen) und anstrengendere körperliche Tätigkeiten (wie 400 m Gehen oder Treppensteigen). 

Im mittleren Follow-up von 1,9 Jahren stand eine mäßige bis starke Schwerhörigkeit mit einem schnelleren funktionellen Abbau in Zusammenhang. Die Assoziation war unbeeinflusst von soziodemografischen und gesundheitlichen Faktoren und blieb auch dann bestehen, wenn Hörhilfen benutzt wurden.

Quelle: Assi S et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2024; DOI: 10.1001/jamaoto.2024.1716