Intensive Drucksenkung schützt Hirne älterer Hypertoniker
Hypertoniebedingte Schäden der weißen Substanz erhöhen bei älteren Menschen das Risiko für kognitiven Abbau, Schlaganfall und motorische Störungen. Eine antihypertensive Therapie reduziert dieses Risiko – doch gibt es hier eine Dosis-Effekt-Beziehung?
Vermutlich ja, so das Ergebnis der prospektiven INFINITY-Studie. 199 Personen mit MRT-detektierten Schäden der weißen Substanz im mittleren Alter von 80,5 Jahren nahmen daran teil. Randomisiert erhielten sie eine antihypertensive Intensiv- oder Standardtherapie mit 24-h-Zielblutdruckwerten ≤ 130 mmHg bzw. ≤ 145 mmHg und wurden über drei Jahre nachbeobachtet.
Die jeweiligen Ziel-RRs erreichten die Patienten im Median nach drei bis vier Monaten, durchschnittlich unterschied sich ihr Druck um 16,3 mmHg. Unterschiede hinsichtlich der Mobilität konnten zwischen den Gruppen zwar nicht festgestellt werden, wohl aber in der Volumenzunahme von Läsionen der weißen Substanz (0,29 % vs. 0,48 %).
Mehr kardiovaskuläre Ereignisse im Standardarm
Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch bei den sekundären Studienzielen: Während die kognitive Leistungsfähigkeit in beiden Gruppen noch vergleichbar war, erlitten unter Standardtherapie signifikant mehr Patienten kardiovaskuläre Ereignisse (n = 17 vs. 4).
Quelle: White WB et al. Circulation 2019; 140: 1626-1635; DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.119.041603