Jenseits des Wundschmerzes Kaiserschnitt quält auch viszeral
Diese sind sogar deutlich intensiver als die Schmerzen an der Naht, berichteten Franziska Welz, Universitätsklinikum Essen, und Kolleginnen in ihrem Poster. Sie hatten in einer prospektiven Studie 96 Schwangere vor einem geplanten Kaiserschnitt nach ihren Schmerzerwartungen gefragt. Nach der operativen Entbindung erfassten sie bei ihnen Schmerzen und Nebenwirkungen per Fragebogen. Zudem sollten die Patientinnen auf einer visuellen Analogskala angeben, wie intensiv der tief im Bauch sitzende, dumpfe, krampfartige und schwer zu lokalisierende viszerale Schmerz sowie der oberflächliche Wund- bzw. Narbenschmerz waren.
Ihre postoperativen Schmerzen bewerteten die analgetisch behandelten Frauen auf der numerischen Ratingskala von 0–10 mit minimal 3,3 und maximal 7,6 Punkten. Rund 58 % von ihnen klagten außerdem über Blähungen und je 24 % über Völlegefühl oder Schmerzen beim Wasserlassen.
Peripherer Schmerz wurde weniger stark empfunden
Gemäß visueller Analogskala wurden die viszeralen, tief im Bauch liegenden Beschwerden signifikant stärker empfunden als die aus der Körperperipherie stammenden (61,3 vs. 51,8), und sie korrelierten mit den am stärksten empfundenen Schmerzen.
Intensive viszerale, nicht aber Wundschmerzen gingen mit Schläfrigkeit und Übelkeit einher. Das Ausmaß der postoperativen Schmerzen an der Naht hatten die Patientinnen vor dem Kaiserschnitt erwartet, auf das der viszeralen Beschwerden waren sie nicht vorbereitet, so die Studienautorinnen.
Quelle: Deutscher Schmerzkongress 2024