Nierenkarzinom Kaum Unterschiede zwischen nicht-invasiven Interventionen

Autor: Lara Sommer

Nicht-invasive Tumorkontrolle bietet wirksame Alternativen zur Operation bei Nierenzellkarzinompatient:innen. Nicht-invasive Tumorkontrolle bietet wirksame Alternativen zur Operation bei Nierenzellkarzinompatient:innen. © Andrii – stock.adobe.com

Alle minimalinvasiven Verfahren erreichten beim RCC eine Fünf-Jahres-Rate der lokalen Kontrolle von über 85 % – so das Ergebnis einer Metaanalyse. Die Rate schwerer Toxizitäten unterschied sich zwischen den Methoden kaum.

Für Patient:innen mit Nierenkrebs gewinnen nicht- und minimalinvasive Optionen der Tumorkontrolle zunehmend an Bedeutung – insbesondere für diejenigen, die nicht für eine Operation infrage kommen. Dazu zählen die stereotaktische Strahlentherapie (SBRT), aber auch Radiofrequenz-, Mikrowellen- oder Kryoablation. Wissenschaftler:innen um Ryan S. Huang von der Universität Toronto verglichen nun retrospektiv die Effizienz und Sicherheit der verschiedenen Verfahren. 

Für seine Metaanalyse berücksichtigte das Team 133 Publikationen mit Daten von 8.910 Erkrankten. Diese waren median 67,9 Jahre alt und gut zwei Drittel waren Männer. Alle litten an einem primären und lokalisierten Nierenzellkarzinom, welches Ärzt:innen mit einer SBRT oder anderen Ablationsverfahren behandelt hatten. 

Vergleich ablativer Therapien

Die lokalen Kontrollraten nach einem, zwei und fünf Jahren fielen mit den vier Methoden folgendermaßen aus: 

  • SBRT: 99 %, 97 % und 95 %
  • Radiofrequenzablation: 96 %, 95 % und 92 %
  • Mikrowellenablation: 97 %, 95 % und 86 %
  • Kryoablation: 95 %, 94 % und 90 %

Über Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4 klagten im Anschluss an die stereotaktische Bestrahlung 2 % der Behandelten. Nach der Kryoablation betrafen sie 3 %, nach der Mikrowellenablation 1 % und nach der Radiofrequenzablation 2 %.

Gemäß Huang und Kolleg:innen stellen somit alle Verfahren wirksame Optionen beim Nierenzellkarzinom dar. Dies spreche für eine multidisziplinäre Diskussion der individuellen Behandlungsmöglichkeiten, die daneben auch Operation und Überwachung einschließt.

Quelle:
Huang RS et al. Lancet Oncol 2025; DOI: 10.1016/S1470-2045(24)00731-9