Kind aus dem Uterus einer Toten geboren
Aufgrund einer Fehlbildung war es der 32-Jährigen nicht möglich, Kinder zu gebären. Die Frau leidet am Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom, bei dem der Uterus fehlt, die Ovarien aber normal funktionieren. 2016 transplantierten ihr brasilianische Ärzte die Gebärmutter einer 45-jährigen dreifachen Mutter. Die Spenderin war an einer Subarachnoidalblutung gestorben, ihr Uterus war rund acht Stunden nicht durchblutet worden.
Vier Monate zuvor hatte man aus den Eizellen der Empfängerin in vitro acht Blastozysten erzeugt und eingefroren. Acht Tage nach dem Uterustransfer konnte die 32-Jährige aus der Klinik entlassen werden. 29 Tage später erlebte sie ihre erste Menstruation. Weitere sechs Monate vergingen, bis der erste Embryotransfer erfolgte, durch den die Frau gleich schwanger wurde. Während der gesamten Zeit erhielt sie Immunsuppressiva.
Das Mädchen ist gesund und mittlerweile ein Jahr alt
Es gab keinerlei Abstoßungsreaktion, das Kind entwickelte sich normal. Per Kaiserschnitt kam kurz vor der 36. SSW ein 2550 g schweres Mädchen zur Welt. Noch am selben Tag wurde der Spenderuterus wieder entfernt und die Immunsuppression beendet. Das Kind ist inzwischen ein Jahr alt und wohlauf.
Quelle: Ejzenberg D et al. Lancet 2018; online first