Asthmainhalatoren Klimafreundlich Luft verschaffen
Die Umweltauswirkungen von Medikamenten, insbesondere von inhalativen Therapien bei Asthma, rücken zunehmend in den Fokus. Dosieraerosole mit klimaschädlichen Treibmitteln haben einen besonders hohen CO2-Fußabdruck im Vergleich zu treibgasfreien Trockenpulverinhalatoren und Feinnebelinhalatoren.
Drei Megatonnen weniger CO2-Äquivalente pro Jahr
Anhand von Lebenszyklusanalysen und Verkaufsdaten aus Europa aus dem Jahr 2020 untersuchte ein Team um Dr. Ville Vartiainen von der Universitätsklinik Helsinki die CO2-Emissionen und damit die Ökobilanz verschiedener Inhalatoren. Außerdem wurde der Einfluss unterschiedlicher Behandlungsmethoden auf den CO2-Fußabdruck analysiert, speziell bezogen auf eine leitliniengerechte Asthmabehandlung. Es zeigte sich, dass eine Umstellung von treibgasgetriebenen Dosieraerosolen auf Trockenpulverinhalatoren den CO2-Ausstoß inhalativer Medikamente in Europa um 85 % senken könnte – von 4,0 auf 0,6 Megatonnen CO2-Äquivalente (MT CO2e), schreibt das finnische Team.
Bei moderatem Asthma bedeutet dies konkret Folgendes: Eine bedarfsorientierte Therapie mit einem Kombinationsinhalator, der ein Glukokortikoid und einen lang wirksamen Beta-Agonisten enthält, verursacht nur 0,8 kg CO2e pro Jahr. Anders sieht es aus bei einer traditionellen Therapie mit treibmittelgetriebenen Dosieraerosolen, bei denen im Vergleich 2,9 kg CO2e produziert werden.
Bei Asthma und COPD könnte der Wechsel zu Trockeninhalatoren die Emissionen um das 20-Fache verringern, ohne die Behandlungsqualität zu beeinträchtigen. Die Verwendung treibgasfreier Inhalatoren anstelle von treibgashaltigen Dosieraerosolen ist deshalb eine einfache, aber wirksame Maßnahme, um den ökologischen Fußabdruck der Asthmatherapie zu reduzieren und zu einer nachhaltigeren Gesundheitsversorgung beizutragen.
Quelle: Vartiainen V et al. BMJ Open Respir Res 2024; 11: e001782; DOI: 10.1136/ bmjresp-2023-001782