Risiko auf Rezept Kompetenz beeinflusst Verordnungen

Autor: Maximilian Rossol

Die Risikokompetenz der Ärzte ist für die Reduktion von übermäßigem und potenziell schädlichem Medikamenteneinsatz essenziell. Die Risikokompetenz der Ärzte ist für die Reduktion von übermäßigem und potenziell schädlichem Medikamenteneinsatz essenziell. © Alexander Raths – stock.adobe.com

Medizinische Überversorgung ist ein Problem für Gesundheitssysteme weltweit und gefährdet die Sicherheit von Patienten. Auch eine mangelnde ärztliche Risikokompetenz trägt dazu bei, wie Verschreibungsdaten zeigen.

Ärzte mit geringer Risikokompetenz verschreiben häufiger potenziell gefährliche Medikamente als Kollegen mit hoher Kompetenz. Das zeigt eine Studie von Forschern u.a. der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie kombinierten Verschreibungsdaten von 304 britischen Allgemeinmedizinern mit deren Antworten in einem Online-Fragebogen zur Risikokompetenz. Ärzte mit niedriger Kompetenz verordneten mehr Opioide, Benzodiazepine und Gabapentin als diejenigen mit hoher. Zudem bewerteten sie Rezepte mit geringem Patientennutzen häufiger positiv. Bei Antibiotika gab es keine Unterschiede.

Die Risikokompetenz der Ärzte ist für die Reduktion von übermäßigem und potenziell schädlichem Medikamenteneinsatz essenziell. Daher soll der Umgang mit Gesundheitsstatistiken in Aus- und Weiterbildung besser vermittelt werden, heißt es in der Studie.

Quelle: Wegwarth O et al. BMJ Quality & Safety 2024; DOI: 10.1136/bmjqs-2024-016979