Müde in die Demenz Kurze Schlafdauer bringt Hypertoniekranke in Gefahr

Autor: Sabine Debertshäuser

Wer unter Bluthochdruck leidet und regelmäßig die Nacht zum Tag macht, hat ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen wie Demenz. Wer unter Bluthochdruck leidet und regelmäßig die Nacht zum Tag macht, hat ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen wie Demenz. © Quality Stock Arts - stock.adobe.com

Bluthochdruck und wenig Schlaf: Diese Kombi kann tückisch sein. Denn bei unzureichender Nachtruhe haben Hochdruckkranke ein Risiko für die Entwicklung kognitiver Defizite.

Bluthochdruckkranke mit unzureichendem Schlaf haben ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz. Das belegt eine Analyse basierend auf der Framingham Heart Study. Bei 682 Teilnehmenden im mittleren Alter von 62 Jahren wurden Kognition, Schlafdauer und der Blutdruck in der Praxis erfasst. Rund ein Drittel war hypertoniekrank, 637 Personen erhielten eine MRT. Der mittlere objektiv gemessene Nachtschlaf betrug 6,25 h.

Assoziation spezifisch für Menschen mit Hypertonie

Eine kürzere Schlafdauer (≤ 6 h/Nacht) war mit schlechteren Exekutivfunktionen, einer vermehrten Hyperintensität der weißen Substanz und einer Atrophie der grauen Substanz in der MRT assoziiert. Diese Zusammenhänge wurden bei Normotonen nicht beobachtet. Die Effektgrößen blieben auch nach Adjustierung auf den APOE-E4-Status*, kardiovaskuläre Risikofaktoren und obstruktive Schlafapnoe bestehen. Das Screening von Hypertoniepatientinnen und -patienten auf unzureichenden Schlaf könne helfen, Hirnschäden zu reduzieren, so die Forschenden. Sie wünschen sich weiterführende randomisierte Studien, um die Wirksamkeit von Schlafbehandlung und blutdrucksenkender Therapie zu evaluieren.

* Apolipoprotein-E-Genotyp, genetischer Risikofaktor für Alzheimer-Demenz

Quelle: Yiallourou S et al. J Am Heart Assoc 2024; 13: e035132; doi: 10.1161/JAHA.124.035132