LABA: Keine Hinweise auf schwere Nebenwirkungen durch inhalative Kombitherapie
Rund acht Jahre dauerte die Diskussion um mögliche schwere Nebeneffekte von langwirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) in der inhalativen Asthmatherapie – vom Zaun gebrochen durch eine große Phase-IV-Studie. Weitere Untersuchungen ergaben inkonsistente Ergebnisse, berichtete das Team um Dr. William W. Busse, University of Wisconsin School of Medicine and Public Health, Madison.
FDA machte bei den Herstellern Druck
Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) forderte deshalb vier Hersteller auf, die Sicherheit ihrer LABA-Glukokortikoid-Kombinationen im Vergleich zu einer alleinigen Steroidinhalation in prospektiven Studien bei Jugendlichen und Erwachsenen zu überprüfen.
Eine unabhängige Kommission analysierte nun die zusammengefassten Daten aus den vier methodisch vergleichbaren randomisierten Doppelblindstudien. Teilnehmer waren insgesamt 36 010 Patienten mit persistierendem Asthma. Die Prüfkommission gab die schon seit Längerem erwartete Entwarnung: In den jeweils 26-wöchigen Beobachtungszeiträumen zeigten sich keine Unterschiede bezüglich ernster asthmambedingter Ereignisse (stationäre Aufnahme, Intubation oder Tod).
So mussten in der Glukokortikoid-Gruppe zwei von 18 006 Patienten asthmabedingt intubiert werden, in der LABA-Kortikoid-Gruppe war es einer von 18 004 Patienten. Zwei Patienten der LABA-Glukokortikoid-Gruppe verstarben im Asthmaanfall. Unter einer Kortikoidmonotherapie erlitten 0,60 % mindestens einen brisanten Endpunkt (stationäre Aufnahme, Intubation oder Tod), mit Kortikoid plus LABA waren es 0,66 % – kein signifikanter Unterschied. In Subgruppenanalysen fanden die Asthmaexperten keine Hinweise auf besonders gefährdete Patientengruppen.
Mehr Exazerbationen unter Kortikoid-Monotherapie
Unterschiede zeigten sich dagegen bei den Exazerbationen, einem weiteren sekundären Studienendpunkt. Hier waren die kombinierten Inhalationspräparate der vier Hersteller der Glukokortikoidmonotherapie insgesamt signifikant überlegen (9,8 % vs. 11,7 %). Diese Beobachtung bestätigt bereits vorliegende prospektive Studien mit einem primären Wirksamkeitsendpunkt.
Quelle: Busse WW et al. N Engl J Med 2018; 378: 2497-2505