Langschläfer haben öfter Asthma als Frühaufsteher
Jugendliche, die abends spät ins Bett gehen und dafür morgens lange schlafen, haben offenbar ein höheres Risiko für Asthma und Allergien. Das legen die Ergebnisse einer Untersuchung an 1 684 Jugendlichen im Alter von 13 und 14 Jahren nahe. Die Teenies hatten Angaben zu Asthma- und Allergiesymptomen gemacht und waren zu ihren Schlafgewohnheiten befragt worden. Anhand dieser Daten wurden sie als Abend-, Morgen- und Zwischentypen eingestuft. Das relative Asthmarisiko war bei Langschläfern fast dreimal so hoch wie bei Frühaufstehern. Auch litten die „Eulen“ eher an Rhinitis oder Rhinokonjunktivitis.
Als Trigger kommt Melatonin infrage
Zwar lässt sich damit kein ursächlicher Zusammenhang belegen, schreiben die Autoren. Es ist aber bekannt, dass bei Nachteulen der zirkadiane Rhythmus durcheinander geraten kann, was sich negativ auf das Immunsystem auswirkt. Zudem dürfte das künstliche Licht, dem Nachtaktive vermehrt ausgesetzt sind, die Bildung von Melatonin verringern. Das Hormon steuert nicht nur den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers, sondern spielt als Immunmodulator wohl auch bei der Pathophysiologie von Asthma und Allergien eine Rolle, schreiben die Autoren.
Quelle: Haldar P et al. ERJ Open Res 2020; 6: 00226-2020; DOI: 10.1183/23120541.00226-2020