Neuer Asthmatyp entdeckt: Staubmilben triggern bronchiale Symptome
© iStock/Eraxion
Patienten mit lokal allergischer Rhinitis berichten häufig über Symptome, die an Asthma denken lassen (s. Kasten). Ob es womöglich ein bronchiales Pendant zu der Entzündung gibt, hatten Paloma Campo von der Allergy Unit der Uniklinik Málaga und Kollegen 65 Personen mit (lokal) allergischer oder nicht-allergischer Rhinitis plus Asthmasymptomen sowie acht Kontrollen untersucht.
Lokal allergische Rhinitis
- saisonale oder perenniale Rhinitis-Symptome
- positiver nasaler Allergen-Provokationstest
- systemische Atopie fehlt: negativer Pricktest, kein spezifisches Immunglo-bulin E im Serum
Alle Teilnehmer absolvierten zunächst einen Methacholintest, um die bronchiale Hyperreaktivität zu erfassen. Dieser fiel bei der Hälfte der Patienten mit lokal allergischer Rhinitis, bei 83,3 % derer mit allergischer und fast 60 % der Patienten mit nicht-allergischer Nasenschleimhautentzündung positiv aus. Von den Kontrollen wurde keiner positiv getestet.
Jeder Vierte reagierte auf Hausstaubmilben
Im nächsten Schritt erfolgte ein bronchialer Provokationstest mit Hausstaubmilben, der bei rund jedem vierten lokal allergischen und bei über 80 % der allergischen Rhinitiker ein positives Ergebnis erbrachte. Jene Patienten, die positiv auf Hausstaubmilben reagiert hatten, zeigten in einem zweiten Methacholintest 24 Stunden später eine signifikante Zunahme der bronchialen Hyperreagibilität. Ebenso wiesen die Wissenschaftler in dieser Patientengruppe einen signifikanten Anstieg von Eosinophilen, Monozyten und eosinophilem kationischem Protein im Sputum nach. Laut den Autoren deuten diese Befunde auf die Existenz eines neuen Asthmaphänotyps hin, der sie als lokal allergisches Asthma bezeichnen. Bei den Betroffenen findet sich ein positiver bronchialer Provokationstest mit dem entsprechenden Allergen, eine systemische Atopie liegt dagegen nicht vor.Quelle: Campo P et al. Allergy 2019; 74: 1502-1510; doi: doi.org/10.1111/all.13775