Hautkrebs Leitlinie zur Teledermatologie veröffentlicht
Die Telemedizin zielt darauf ab, mittels digitaler Technik medizinische Informationen über eine Distanz auszutauschen. In Deutschland und international hat besonders die Teledermatologie an Bedeutung gewonnen – eine S2k-Leitlinie definiert seit Kurzem daher Qualitätsstandards dafür. Sie umfasst auch ein Kapitel zur Onkologie.
Mit 52 Arbeiten machen melanozytäre Läsionen und Hautkrebs die am häufigsten untersuchte Indikation in der digitalen Dermatologie aus. Dass die Übersendung und Analyse entsprechender qualitativ guter Befunde valide und praktikabel ist, wird durch ausreichend Daten unterstützt; allerdings war in einer Metaanalyse die Präsenzdiagnostik der digitalen Befundung in einem Teil der Studien überlegen. Die Leitlinien-Autoren sprechen sich deshalb dafür aus, eine Ferndiagnostik differenziell und situationsadaptiert abzuwägen.
Laut der Expertengruppe kommt die Primärdiagnostik melanozytärer Läsionen auf Basis teledermatologischer Befunde infrage, wenn
- die morphologischen Befunde klinisch eindeutig sind und
- die nötigen weiteren anamnestischen und klinischen Angaben erhoben werden können.
Abklärung von Läsionen auch aus der Ferne möglich
Ist der klinische Befund unklar, soll eine dermatoskopische Untersuchung erfolgen. Diese kann entweder teledermatologisch oder in Präsenz durchgeführt werden. Von einer Primärdiagnostik allein anhand von Künstlicher Intelligenz raten die Leitlinienautoren ab. Das beschriebene Vorgehen empfiehlt die Expertenkommission ebenso für nicht-melanozytäre Läsionen inklusive Basalzell- und Plattenepithelkarzinomen.
Quelle: S2k-Leitlinie Teledermatologie. AWMF-Register-Nr.: 013-097; www.awmf.org