Karotissklerose Männer-Karotiden verkalken stärker
Die Karotissklerose des Mannes unterscheidet sich deutlich von der der Frau, wie eine Metaanalyse von 42 Studien zeigt. So sind Tiefe, Fläche und Volumen der krankhaften Gefäßveränderungen bei Männern insgesamt größer. Die Plaques weisen häufiger Kalkeinlagerungen (Odds Ratio, OR, 1,57) sowie intramurale Blutungen (OR 2,52) auf. Sie haben öfter einen lipidhaltigen nekrotischen Kern (OR 1,87) oder ulzerieren (OR 1,81).
Nur höhergradige Stenosen sind bei Frauen häufiger
In Bezug auf lipidhaltige nekrotische Plaquekerne waren die Unterschiede zwischen den Geschlechtern v.a. dann größer, wenn klinische Symptome vorlagen. Bei Stenosegraden zwischen 50 und 69 % ließen sich keine spezifischen Unterschiede feststellen, sehr wohl aber bei höhergradigen Verengungen bis 99 %, die bei den Frauen häufiger vorkamen (OR 1,69).
Es ist allgemein bekannt, dass Größe, Typ und Beschaffenheit der atherosklerotischen Veränderungen das Schlaganfallrisiko eines Patienten beeinflussen, schreiben die Autoren. Die lipidhaltigen nekrotischen Plaquekerne sowie die blutenden und ulzerierenden Läsionen, die sich in den Karotiden von Männern vermehrt finden lassen, sprechen nach ihrer Aussage für „vulnerable“ Plaques, die stärker dazu neigen, zu reißen. Abschließend weisen die Autoren noch darauf hin, dass man den intramuralen Blutungen eher mit der MRT als mit Ultraschall oder der CT-Angiografie auf die Spur kommt.
Quelle: van Dam-Nolen et al. Stroke 2023; 54: 315-326; DOI: 10.1161/STROKEAHA.122.041046