Krebstherapie Ansatzpunkt für Diagnose und Therapie

DKK 2024 Autor: Lara Sommer

Wissenschaftliche Daten legen nahe, dass sich das Mikrobiom als Biomarker eignet. Wissenschaftliche Daten legen nahe, dass sich das Mikrobiom als Biomarker eignet. © sdecoret – stock.adobe.com

Immer mehr Daten belegen, dass das Mikrobiom die Tumorigenese beeinflusst. Zukünftig könnte es als Grundlage für neue Biomarker und Therapiekonzepte dienen.

Mikroorganismen sind bei vielen Tumorentitäten kausal involviert, erläuterte Prof. Dr. Alexander Link vom Universitätsklinikum Magdeburg. Er räumte jedoch ein: „Wir müssen die Interaktion zwischen Wirt:innen und der Mikrobiota noch besser verstehen.“

Wissenschaftliche Daten legen nahe, dass sich das Mikrobiom als Biomarker eignet. So erhöht der Nachweis von Fusobacterium nucleatum die Aussagekraft von Darmkrebs-Stuhltests. Bei Magenkarzinomen können Forschende wiederum verschiedene mikrobiologische Profile unterscheiden, und einzelne Arten korrelieren mit der Prognose. Es fehlt jedoch noch die praktische Etablierung derartiger Konzepte.

Mikrobiombasierte Revolution?

Ein fäkaler Mikrobiomtransfer (FMT) erreicht auch in der Onkologie Erfolge. Das Verfahren scheint etwa Melanome für eine Immuntherapie zu sensibilisieren. In einer Studie mit gastroösophagealen Karzinomen verbesserte ein allogener FMT andererseits das Chemotherapieansprechen.

Aus Sicht des Internisten haben mikrobiombasierte diagnostische und therapeutische Ansätze das Potenzial, die Versorgung von Patient:innen langfristig zu revolutionieren. Noch offen bleibt allerdings, wie sich Kontaminationen in den Proben reduzieren lassen und inwiefern der Tranfer aus Mausmodellen auf den Menschen gelingt.

Quelle:
Link A. 36. Deutscher Krebskongress; Vortrag „Chancen und Risiken von Mikrobiota in der klinischen Onkologie“