Langstreckenläufe Mineraldichte der Knochen bei Profiläuferinnen höher als bei Kontrollen

Autor: Annette Kanis

Die Frauen trainierten 8 h pro Woche oder mehr. Die Frauen trainierten 8 h pro Woche oder mehr. © kovop58 – stock.adobe.com

Langstreckenläuferinnen haben im Schnitt eine höhere Knochendichte als inaktive Frauen. Doch das harte Training bringt nicht nur Vorteile, wie eine norwegische Studie zeigt.

Profilaufsport verbessert die Knochenmineraldichte (bone mineral density, BMD). Bei Leistungssportlerinnen in diesem Bereich besteht jedoch auch ein Risiko für eine niedrige Energieverfügbarkeit (low energy availability, LEA) und ein Ausbleiben der Periode. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Norwegen. Untersucht wurden Daten von 15 Langstreckenläuferinnen, die pro Woche mindestens acht Stunden trainierten, im Vergleich zu einer gleich großen Kontrollgruppe. Bei Letzterer handelte es sich um Studentinnen der Universität Oslo, mit maximal zwei Stunden pro Woche Lauftraining. Das LEA-Risiko wurde durch einen Fragebogen erfasst. Die wurde am gesamten Körper, an der Lendenwirbelsäule und an den proximalen Oberschenkelknochen gemessen. Zudem wurden mittels Blutproben endokrinologische Analysen durchgeführt sowie zirkulierende Knochenumsatzmarker ermittelt. 

Die Laufprofis wiesen eine höhere Gesamtkörper- sowie eine höhere Oberschenkel-BMD auf als die eher inaktiven Frauen. Knapp die Hälfte (47 %) der untersuchten Läuferinnen zeigten Symptome niedriger Energieverfügbarkeit, was wiederum als Risiko für eine geringe BMD gilt. 

Drei Läuferinnen gaben eine Amenorrhö an

Der durchschnittliche BMI der Läuferinnen lag bei 19,7, die Fettmasse bei 17 %. Im Vergleich dazu betrug der durchschnittliche BMI in der Kontrollgruppe 22, der Fettmasseanteil lag bei 30,4 %. Drei Läuferinnen gaben eine Amenorrhö an. Bei 20 % der untersuchten Läuferinnen stellte man eine niedrige Knochenmineraldichte in der Lenden­wirbelsäule fest. Knochenstoffwechselmarker unterschieden sich zwischen den Gruppen allerdings nicht.

Quelle: Kyte KH et al. BMJ Open Sport Exerc Med 2023; 9: e001472; DOI: 10.1136/bmjsem-2022-001472