Asthma Misshandelte Kinderseele
Schon länger vermutet man einen Zusammenhang zwischen Kindesmisshandlung und der Entwicklung von Asthma im Erwachsenenalter. Dies wurde jetzt in einer Studie der University of Pittsburgh bestätigt. Darüber hinaus wollten die US-amerikanischen Forscher wissen, inwieweit lebenslange psychische Probleme wie schwere Depressionen (MDD) oder eine generalisierte Angststörung (GAD) diese vermutete Verbindung beeinflussen.
Daten von mehr als 80.000 Patienten
Als Grundlage für ihre Analysen nutzen sie die Daten von 81.105 britischen Erwachsenen aus der UK Biobank. Sie alle hatten einen Fragebogen zur seelischen Gesundheit ausgefüllt. Ergänzend dazu gab es Informationen zu MDD und GAD. Des Weiteren lagen Angaben über früh erfahrene Misshandlung vor, die man anhand von fünf ausgewählten Fragen des Childhood Trauma Screeners erhoben hatte. Ein bestehendes Asthma musste durch einen Arzt diagnostiziert sein.
Wie sich herausstellte, bestand nach jeglicher Form erlittener Misshandlung im Kindesalter mit hoher Wahrscheinlichkeit (Odds Ratio, OR, 1,22) ein Zusammenhang zu einem späteren Asthma. Ungeachtet Haushaltseinkommen, Bildungsgrad, aktuellem Raucherstatus, Packyears und weiteren Kovariablen hatte eine lebenslange generalisierte Angststörung einen Anteil von 21,8 % an der Assoziation zwischen Kindesmisshandlung und Asthma. Für lebenslange schwere Depressionen lag dieser bei 32,5 %. Auch nach Ausschluss von Rauchern und ehemaligen Rauchern, die zehn und mehr Packungsjahre auf dem Buckel hatten, änderte sich an den Studienergebnissen kaum etwas. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass lebenslange GAD und MDD den Zusammenhang zwischen Kindesmisshandlung und späterem Asthma verstärken.
Quelle: Han YY et al. Eur Respir J 2022; DOI: 10.1183/13993003.03160-2021