Modern, aber umweltschädlich Mit vibrierenden Kapseln gegen Obstipation vorgehen
Für Patienten mit chronischer Verstopfung gibt es in den USA ein neues Medizinprodukt – eine vibrierende Kapsel. Nach Aktivierung in einer Basisstation soll jeweils eine dieser Zitterkapseln an fünf von sieben Tagen vor dem Schlafengehen oral eingenommen werden, um Darmbewegungen und Stuhlgang auszulösen, berichtete PD Dr. Viola Andresen vom Medizinicum Hamburg. In zwei Tagen durchlaufen die Kapseln zwei Vibrationszyklen à zwei Stunden.
Wöchentlich zwei komplette Stuhlentleerungen als Ziel
In einer randomisierten und kontrollierten klinischen Studie erhielten 312 Patienten mit chronischer Verstopfung die vibrierende Kapsel oder ein Placebo über einen Zeitraum von acht Wochen. Mindestens zwei komplette Stuhlentleerungen wöchentlich wurden als primärer Endpunkt definiert. Dieser galt v.a. für die Patienten als relevant, da sie häufig von einem unangenehmen Völlegefühl nach dem Stuhlgang berichtet hatten.
Tatsächlich erhöhte sich die Zahl der vollständigen Stuhlentleerungen signifikant. Außerdem konnte bei den Patienten eine Linderung von Obstipationsbeschwerden wie harter Stuhl oder sehr starkes Pressen festgestellt werden. Das Medizinprodukt („Etwas Modernes, Nicht- Chemisches“) scheint sehr gut zu funktionieren, so die Kollegin. Die Kapsel wird schließlich von den Patienten ausgeschieden. Im Sinne der Nachhaltigkeit sei das Produkt allerdings ein absolutes No-Go, da es samt Batterie im Abwasser landet, beanstandete die Referentin.
Quelle: 32. Gastroenterologie-Update-Seminar