Hörminderung Müde vom Ohrenspitzen
Ein schlechteres Gehör zu haben, ist für Betroffene im Alltag anstrengend. Forscher um Kening Jiang von der Johns Hopkins University gingen der Frage nach, welche Folgen das für Patienten mit altersbedingter Hörminderung hat. Hierfür griffen sie auf die Daten einer repräsentativen, alle zwei Jahre in den USA durchgeführten Erhebung zurück. Eingeschlossen wurden 3.131 Personen ab 40 Jahre.
Um festzustellen, ob sie unter Fatigue leiden, wurden sie gefragt, wie oft sie sich in den letzten zwei Wochen müde gefühlt oder wenig Energie gehabt haben (überhaupt nicht, mehrere Tage, mehr als die Hälfte der Tage, fast jeden Tag). Darüber hinaus wurde das Hörvermögen auf dem besseren Ohr anhand der Werte bei 0,5, 1, 2 und 4 kHz gemittelt. Ein Hörverlust war definiert als Hörschwelle über 25 dB. Die Ergebnisse wurden um demografische Merkmale, Lebensstilfaktoren und Begleiterkrankungen bereinigt.
24 % der Teilnehmer litten unter einer Hörminderung. Sie berichteten häufiger über Fatigue, sowohl an mehr als jedem zweiten als auch fast an jedem Tag im Vergleich zu Teilnehmern ohne Fatigue (relative Risikoreduktion, RRR, 2,16 bzw. 2,05). Darüber hinaus stieg die Wahrscheinlichkeit für täglich auftretende Fatigue mit jeder Verschlechterung der Hörschwelle um 10 dB (RRR 1,24). Statistische Tests ergaben keine konsistenten Hinweise auf unterschiedliche Assoziationen je nach Alter und Geschlecht.
Quelle: Jiang K et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2023; DOI: 10.1001/jamaoto.2023.1328