Nasales Glukagon beliebter als Autoinjektion
Bei einer schweren Hypoglykämie ist aktuell außerhalb einer Klinik die Gabe von 1 mg Glukagon indiziert – per Injektion und durch einen Helfer, nicht den Patienten selbst. Derzeit in Europa verfügbare Notfallkits gelten als komplex, auch weil die Injektion zunächst vorbereitet werden muss. Der Ruf nach einfach handhabbaren Varianten, wie Notfall-Glukagon-Nasensprays, wird daher lauter. Vor Kurzem wurde nun ein nasales Glukagonpräparat zur Einmalgabe von der FDA zugelassen. Für Europa wird die Zulassung aktuell überprüft. Eine positive CHMP-Empfehlung wurde bereits ausgesprochen.
In den USA ist zudem ein sofort gebrauchsfertiger Glukagon-Autoinjektor verfügbar. Um herauszufinden, wie Diabetespatienten, Betreuungspersonen oder Bekannte Nasenspray bzw. Autoinjektor einschätzen, führte ein US-Wissenschaftlerteam qualitative Interviews im Rahmen einer Studie durch.
Fast drei Viertel bevorzugten das nasale Glukagon
Die 45 Teilnehmenden wurden strukturiert telefonisch befragt. Dabei zogen über alle Gruppen hinweg mit 73 % deutlich mehr Personen nasales Glukagon einer Injektion vor (27 %).
Einige Aspekte sprachen laut den Befragten für eine nasale Option: So wirkte das Nasenspray einfach mitzunehmen und zu nutzen. Zudem ist keine Nadel notwendig und es ist nicht nötig, Kleidung zu entfernen, um an eine Injektionsstelle zu gelangen. Außerdem gaben die Befragten an, dass andere Menschen sich wohler damit fühlen würden, Nasenspray statt Autoinjektor zu benutzen.
Keine Vorbereitung nötig
Quelle: Bajpai SK et al. Clin Ther. 2019; 41: 2073-2089; DOI: 10.1016/j.clinthera.2019.08.006