Frailty first Neue Prioritäten in der PAVK-Therapie
Studien belegen, dass gefäßchirurgische Eingriffe bei sehr gebrechlichen Patientinnen und Patienten die Lebenserwartung signifikant verringern können, erklärt Dr. Hartmut Görtz von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin e. V. in Berlin. Oft sind sie auch mit Einbußen in der Lebensqualität verbunden und die Betroffenen können bestimmte Aktivitäten des täglichen Lebens nicht mehr alleine bewältigen.
Man müsse sich fragen, ob eine Operation wirklich nötig ist und wie ausgedehnt der Eingriff erfolgen muss, betont der Experte. In dieser Altersgruppe sei es nicht immer sinnvoll, die technischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen – eine Linderung der Beschwerden bei Erhaltung der Lebensqualität habe Priorität.
Individuell auf das Frailty-Syndrom screenen
Auch eine rein medikamentöse Therapie oder die Konzentration auf eine kleine Gefäßstrecke können in dieser Gruppe geeignete Behandlungsalternativen darstellen. Dr. Görtz empfiehlt, vor einem Eingriff die individuelle Ausprägung des Frailty-Syndroms zu erfassen und dieses ggf. vorab zu therapieren. Gebrechliche sollten durch eine umfassende Prähabilitation – ggf. auch im heimischen Umfeld – körperlich und geistig bestmöglich aufgebaut werden und hinterher unverzüglich mit der Reha beginnen. Diese neue Sichtweise floss auch in die aktualisierten Leitlinien zur Therapie der PAVK mit ein.
Quelle: Pressemitteilung – Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin