Steroide bei COPD Nicht alle Patienten profitieren gleichermaßen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Verglichen wurden COPD-Patienten mit und ohne steroidale Therapiekomponente. Verglichen wurden COPD-Patienten mit und ohne steroidale Therapiekomponente. © SciePro – stock.adobe.com

Bei Patienten mit COPD erhöhen inhalative Therapien, die ein Glukokortikoid enthalten, die Lebenserwartung.

Der Vorteil zeigt sich insbesondere unter einer Dreifachkombination, berichtet eine Gruppe um Dr. Hong Chen vom ­Chengdu Second People’s Hospital. Darunter gehe das Mortalitätsrisiko um 27 % zurück. Einbezogen in ihre Metaanalyse hatte sie 60 randomisierte kontrollierte Studien mit zusammen mehr als 100.000  Teilnehmern.

Verglichen wurden COPD-Patienten mit und ohne steroidale Therapiekomponente. In einer Subgruppenanalyse verringerte eine Behandlung mit inhalativen Kortikosteroiden über mehr als sechs Monate das Risiko für die Gesamtmortalität um 10 %. Für eine mittlere Dosis ließ sich eine Reduktion um 29 % zeigen, für eine niedrige eine von 12 %. Speziell unter ­Budesonid ging die Sterblichkeit um 25 % zurück.

Ausgeprägter Nutzen in den schwereren Stadien

Vom Steroid profitierten vor allem Patienten mit hoher Eosi­nophilenzahl (≥ 200/µl) und Menschen, die in den zwölf Monaten zuvor mindestens zwei mittelschwere bis schwere Exazerbationen erlitten hatten. Auch Personen im GOLD*-Stadium III oder IV hatten einen besonderen Nutzen, ebenso Patienten im Alter unter 65 Jahren und Betroffene mit einem BMI ≥ 25 kg/m2.

*    Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease

Quelle: Chen H et al. Chest 2023; 163: 100-114; DOI: 10.1016/j.chest.2022.07.015