Prostatakrebs Pflanzliche Kost schützt
Dass eine pflanzliche Ernährungsweise tumorpräventiv wirkt, gilt als gesichert. Ob damit aber auch ein Progress nach der Diagnose eines Prostatakarzinoms hinausgezögert werden kann, hat ein Team um Vivian N. Liu an der University of California, San Francisco, untersucht.
An der Studie nahmen 2.062 Männer mit histologisch gesichertem, nicht-metastasiertem PCa im Stadium bis T3a teil. Sie bildeten eine Subgruppe in der CaPSURE-Studie, einer Beobachtungsstudie mit mehr als 15.000 Männern mit biopsiegesichertem PCa. Die Patienten füllten einmalig einen ausführlichen Fragebogen zu ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten aus, median 31 Monate nach der Diagnose.
Pflanzliche Kost verringert Progressionsrisiko
Daraus berechneten die Forschenden für jeden Teilnehmer u.a. einen Index für alle pflanzlichen Lebensmittel (PDI) und einen weiteren, der ausschließlich gesunde pflanzliche Kost berücksichtigt (hPDI). Dazu zählten sie etwa Vollkorn, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Nüsse. Während des Follow-ups von median 6,5 Jahren nach dem Ausfüllen des Fragebogens schritt die Erkrankung in 190 Fällen fort. Es ereigneten sich 61 PCa-spezifische Todesfälle.
Männer, die einen PDI-Score innerhalb des höchsten Quintils erzielten, hatten ein um 47 % niedrigeres Progressionsrisiko im Vergleich zu jenen, deren Punktzahl im niedrigsten Quintil lag (HR 0,53; 95 %-KI 0,37–0,74; p for trend = 0,003). Der hPDI war grundsätzlich nicht signifikant mit dem Progressionsrisiko assoziiert. Dies war nur bei Erkrankten mit einem Gleason-Grad von 7 oder höher und einer Punktzahl im obersten Quintil der Fall. Sie hatten ein um 55 % reduziertes Risiko für Progression im Vergleich zu jenen, deren Punktzahl im niedrigsten Quintil lag.
Die Studienautor:innen bemerkten einschränkend, dass sie die Ernährungsweise vor der Diagnose nicht berücksichtigen konnten. Außerdem haben sich die Patienten nicht vollständig vegetarisch oder vegan ernährt; auch in der Gruppe mit dem höchsten Score standen Milchprodukte und Fleisch auf dem Speiseplan.
Quelle:
Liu VN et al. JAMA Netw Open 2024; 7: e249053; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.9053