Hörverlust im Alter Plaqueablagerungen in den Karotiden erhöhen das Risiko
Ein Hörverlust kann altersbedingte Veränderungen wie soziale Isolation, Depression und sogar Demenz begünstigen. Aufgrund der guten Durchblutung des Innenohrs liegt die Vermutung nahe, dass ursächlich u. a. kardiovaskuläre Risikofaktoren eine Rolle spielen. Vor diesem Hintergrund haben US-amerikanische Forscher die Zusammenhänge zwischen Atherosklerose der Halsschlagader in der Lebensmitte und Hörverlust im Alter untersucht.
Dafür stützten sie sich auf die Daten von knapp 3.600 Teilnehmern der Atherosclerosis-Risk-in-Communities-Studie. Bei ihnen wurde zwischen 1987/1989 und 1994/1996 viermal die Dicke der Intima media mittels Ultraschall gemessen sowie 2016/2017 einmalig der 4-Frequenz-Reintondurchschnitt (Pure Tone Average, PTA) ermittelt. 1996 lag das Durchschnittsalter der Teilnehmer bei 59 Jahren.
Jede Zunahme der Intima-Media-Dicke um 0,1 mm war mit einer Steigerung des PTA-Werts um 0,59 dB assoziiert. Mit einer Erhöhung des PTA-Werts in ähnlicher Höhe (0,63 dB) ging der Nachweis von Plaque einher – im Vergleich zu nicht Betroffenen. Die Autoren folgern, dass sich Maßnahmen zur Prävention von Carotissklerose im mittleren Alter positiv auf das Risiko eines Hörverlusts in späteren Jahren auswirken könnten.
Quelle: Garcia Morales EE et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2023; DOI: 10.1001/jamaoto.2022.4651