Gezielte Therapie Präeklampsie steckt in den Genen
Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen zählen zu den wichtigsten Ursachen für Morbidität und Mortalität von Müttern und Neugeborenen. Außerdem erhöhen sie das langfristige Risiko für kardiovaskuläre Störungen. Eine von sechs Graviden ist betroffen, eine krankheitsmodifizierende Therapie existiert bislang nicht. Ein internationales Forschungsteam suchte in einer genetischen Studie mit mendelscher Randomisierung nach möglichen Ansatzpunkten.
Bei mehr als 21.000 Frauen nach Proteinen gesucht
Auf ihre Eignung geprüft wurden 90 Proteine, die im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen, schreibt das Autorenteam um Art Schuermans vom Broad Institute of MIT and Harvard in Cambridge. Die dafür benötigten Daten lieferten die 21.758 Teilnehmerinnen des SCALLOP-Consortiums.
Für zehn der getesteten Proteine ließ sich eine Assoziation mit hypertensiven Graviditätsstörungen nachweisen. Zwei davon standen in Verbindung zu Gestationshochdruck und Präeklampsie, sechs waren nur mit der Hypertonie assoziiert und zwei nur mit der EPH-Gestose. Ein interessanter Befund ergab sich für das NT-proBNP: Erhöhte Spiegel schienen zwar mit einem erniedrigten Risiko für eine Blutdruckerhöhung, nicht jedoch für eine Präeklampsie verbunden zu sein.
Diese Ergebnisse bedeuten einen wichtigen Schritt zur Aufklärung der Pathophysiologie hypertensiver Graviditätsstörungen, heißt es in einem Kommentar zur Studie. In weiteren Untersuchungen könnte der präventive Effekt von Pharmaka, die an den identifizierten Proteinen ansetzen, getestet werden.
Quellen:
1. Schuermans et al. JAMA Cardiol 2024; DOI: 10.1001/jamacardio.2023.4994
2. Khan SS et al. JAMA Cardiol 2024; DOI: 10.1001/jamcardio.2023.5023