Schwangerschaft Rauchen kostet fast 100 g Kind
Rauchen vor und zu Beginn der Gravidität verlangsamt v.a. in der Embryonalphase die Entwicklung des Ungeborenen. Das geht aus einer Studie hervor, die 689 Schwangerschaften dokumentierte. Bis zur 10. SSW ermittelten die Forscher die Carnegie-Stadien der Embryonalentwicklung via transvaginalem 3D-Ultraschall. Danach zogen sie die bei der Routine-Sono gemessene Größe des Fötus im zweiten Trimenon und das Geburtsgewicht heran.
Berücksichtigt wurde zudem der Zigarettenkonsum der werdenden Mütter ab 14 Wochen vor der Empfängnis. 96 von ihnen gaben an, rund um die Konzeption geraucht zu haben. Zehn und mehr Zigaretten pro Tag wirkten sich deutlich negativ auf das Wachstum der Föten aus: Das finale Carnegie-Stadium erreichten sie im Schnitt 0,9 Tage später. Die Scheitel-Steiß-Länge war in der 6. Woche um 18,7 % kürzer. In der 12. Woche belief sich der Größenunterschied noch auf 5,5 %.
Im zweiten und dritten Trimenon konnte der Rückstand nicht vollständig aufgeholt werden. Bei Geburt wog der Nachwuchs der Raucherinnen median 93 g weniger als der von Nichtraucherinnen. Dabei war die Abweichung abhängig von der Anzahl der konsumierten Zigaretten. Die Ergebnisse zeigen den Autoren zufolge, wie wichtig es ist, Frauen mit Kinderwunsch beim Rauchverzicht zu unterstützen.
Quellen: 1. Pietersma CS et al. Human Reproduction 2022; DOI: 10.1093/humrep/deac018 / 2. Pressemitteilung European Society of Human Reproduction and Embryology