Schadstoffe in Zigaretten mindern die Geruchswahrnehmung
Zigarettenrauchen und damit verbundene erhöhte Cadmiumwerte im Blut schaden dem Geruchssinn. Das zeigt eine Zehnjahresanalyse einer bevölkerungsbasierten Studie. Einbezogen waren 2312 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren und unbeeinträchtigtem Geruchssinn zu Studienbeginn, die sich mehrmals einem standardisierten Geruchstest u.a. mit Kaffee, Schokolade, Kaugummi und Zimt unterzogen hatten. Die Testergebnisse korrelierten die US-Forscher dann mit den Cadmium- und Bleigehalten im Blut sowie Angaben zum (Passiv-)Rauchen.
Insgesamt war die Inzidenz von Geruchseinschränkungen in dieser Kohorte gering, stieg aber mit zunehmendem Alter an. Teilnehmer mit höheren Cadmiumspiegeln oder hohem aktuellem Tabakkonsum bzw. hoher aktueller Exposition als Passivraucher hatten ein erhöhtes Risiko für eine fortschreitende Beeinträchtigung des Geruchssinns. Blei hatte keinen Einfluss.
Cadmium ist ein bekanntes Neurotoxin, das über die Inhalation von industriellen Stäuben oder Zigarettenrauch aufgenommen wird. Ein gewisser Teil kommt auch über die Nahrung.
Quelle: Schubert CR et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2021; DOI: 10.1001/jamaoto.2021.0079