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Mit Pizza gegen Rheuma Regionale italienische Varianten senken die Krankheitsaktivität

In klinischen Studien tatsächlich nachgewiesen wurden positive Effekte auf die Krankheitsaktivität durch die mediterrane Ernährung, einzelne Gewürze wie Ingwerpulver und Zimt, die Antioxidanzien Quercetin und Ubichinon sowie Lactobacillus casei, fasste Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner, Universität Gießen, zusammen.
Alle anderen Kostformen, Diäten oder Nahrungsergänzungsmittel hatten keinen wesentlichen Einfluss. Grundlage der Therapie sind und bleiben deshalb entzündungshemmende Medikamente, so der Experte.
Trotzdem gibt es Hoffnung, sozusagen ein Bonbon für Rheumakranke. Während die übliche Pizza nicht zu einer gesunden mediterranen Diät gehört, haben sich doch zwei ihrer seit der Antike bekannten Varianten als segensreich für Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis erwiesen: die Pizza pugliese und die kalabresische Pitta’Nchiusa – allerdings nur vor Ort und mit den dort produzierten regionalen Zutaten genossen. Ihr Hefeteig wird mit Olivenöl, Zwiebeln, Salz und Schweineschmalz gefertigt und unter anderem mit Oregano, Basilikum, Tomatenscheiben und reichlich Mozzarella belegt. In einer 2023 publizierten Studie mit 365 an rheumatoider Arthritis erkrankten Patientinnen und Patienten sanken bei denjenigen, die mehr als einmal pro Woche eine halbe der genannten Pizzen verzehrten, zwei wichtige Kennwerte für die Krankheitsaktivität (DAS28-CRP und SDAI).
Verantwortlich für die positiven Effekte waren offenbar das Olivenöl und der Mozzarellakäse. Prof. Müller-Ladners Tipp: nach Italien fahren und dort die örtliche Pizza genießen. Die Pizza aus der deutschen Tiefkühltruhe ist dafür leider nicht geeignet, schloss der Referent.
Quelle: Deutscher Rheumatologiekongress 2024