Idiopathische Lungenfibrose Reha im Langzeittest
Bisher fokussierten sich die meisten Studien nur auf Kurzzeiteffekte. Bezüglich des derzeitigen Therapiestandards aus Reha und antifibrotischer Therapie (Nintedanib) fehlen Untersuchungen.
Diese Lücke schließen sollte eine offene kontrollierte Studie mit 88 IPF-Patienten, die unter dem Kinasehemmer Nintedanib einen stabilen Verlauf zeigten. Sie wurden gleichmäßig auf zwei Gruppen verteilt. Eine der beiden Gruppen erhielt zusätzlich zur üblichen Therapie eine Lungenrehabilitation.
Das Training begann mit einer zwölfwöchigen Initialphase mit einem medizinisch kontrollierten Übungsprogramm. Darauf folgten 40 Wochen, in denen die Patienten zu Hause selbstständig weiter trainierten und alles per Tagebuch dokumentierten. Als primären Endpunkt definierten die Wissenschaftler die erreichte Veränderung im Sechs-Minuten-Gehtest innerhalb eines Jahres. Im Kontrollkollektiv verringerte sich die Laufstrecke um 53 m, bei der Rehagruppe waren es nur 33 m. Dieser numerische Unterschied verfehlte allerdings das Signifikanzniveau.
Deutlicher zeigte sich die Veränderung beim sekundären Endpunkt, der Ausdauerzeit auf dem Fahrradergometer. Diesbezüglich fiel der Vorteil einer Langzeitreha mit einem Unterschied von 187 Sekunden statistisch signifikant aus, schreiben Kensuke Kataoka vom Tosei General Hospital im japanischen Seto und Kollegen. Zwar erziele die Kombination von Nintedanib und langfristigem Training keine Verbesserung der Sechs-Minuten-Gehstrecke, steigere aber die Belastbarkeit in der Ergometrie. Weitere Studien mit mehr Teilnehmern sollten klären können, ob die Wirkung von Dauer ist.
Quelle: Kataoka K et al. Thorax 2023; DOI: 10.1136/thorax-2022-219792