Gallenblasensteine Rund jeder Zehnte hat sie
Da sie in den meisten Fällen keine Beschwerden verursachen, bleiben Gallenblasensteine oft unentdeckt. Dennoch ist vermutlich mehr als jeder zehnte Deutsche betroffen, wie die Ergebnisse einer Studie des Universitätsklinikums Ulm zeigen. Im Vergleich zur Ausgangsuntersuchung 2002 hatte sich die Prävalenz bei den 380 Studienteilnehmern im Jahr 2013 von 3,8 % auf 10,8 % erhöht. Gründe für diese Zunahme sehen die Forscher – neben der Verbesserung der Ultraschalltechnologie – u.a. im fortgeschrittenen Alter und gestiegenen BMI der Teilnehmer.
Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung einer Cholezystolithiasis spielte zudem das Geschlecht: 2013 betrug die Prävalenz bei den Frauen 15,1 % im Vergleich zu 7,2 % bei den Männern. Die durchschnittliche jährliche Inzidenz lag im Beobachtungszeitraum unter den Teilnehmerinnen folglich ebenfalls höher (1,04 vs. 0,53 %). Das Mittel über beide Geschlechter belief sich auf 0,75 %. Den höchsten Wert erreichte dabei die Altersgruppe 41–50 Jahre mit einer jährlichen Inzidenz von 1,03 %. In der Gruppe bis 40 Jahre fand man keine Gallenblasensteine.
Quelle: Kratzer W et al. Z Gastroenterol 2021; 59: 859-864; DOI: 10.1055/a-1401-2170