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Guthrie-Test Sanfte Klänge lindern Schmerzen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Mozarts Wiegenlied verringert die Schmerzen von Neugeborenen bei Fersenbluttests. Mozarts Wiegenlied verringert die Schmerzen von Neugeborenen bei Fersenbluttests. © lemuana – stock.adobe.com
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Wenn Babys vor und während eines Fersenbluttests nicht nur Zuckerlösung trinken dürfen, sondern auch klassische Musik hören, empfinden sie bei der Prozedur offenbar deutlich weniger Schmerzen.

Klassische Musik kann bei kleinen Kindern Schmerzen lindern. Das zeigt eine randomisierte kontrollierte Studie, die US-amerikanische Pädiater um Dr. Saminathan Anbalagan vom Lincoln Medical & Mental Health Center in New York publiziert haben. Eingeschlossen waren 100 Neugeborene, bei denen ein Fersenbluttest durchgeführt wurde. Alle bekamen zwei Minuten vor dem Eingriff 0,5 ml Zuckerlösung zu trinken. 54 Babys durften zusätzlich einer Instrumentalversion von Mozarts Wiegenlied lauschen. Die beruhigenden Klänge waren zwanzig Minuten vor der Punktion bis fünf Minuten danach per Bettlautsprecher zu hören.

Nur etwa halb so große Schmerzintensität

Vor der Prozedur erzielten beide Gruppen auf der Neonatal Infant Pain Scale (NIPS) null Punkte. Die Mozartgenießer hatten aber während und direkt nach der Blutentnahme offenbar geringere Schmerzen: Ihr Score kletterte beim Fersenstich auf 4 Punkte, nach einer Minute waren sie wieder bei null angelangt. Ohne beruhigende Klänge erreichten die Kinder während des Piks den maximalen Skalenwert von 7 Punkten, nach einer und zwei Minuten sank er auf 6 bzw. 2 Punkte. Nach drei Minuten bestand kein Unterschied mehr. Klassische Musik sollte ergänzend zur Zuckerlösung eingesetzt werden, empfehlen die Autoren.

Quelle: Anbalaghan S et al. Pediatr Res 2023; DOI: 10.1038/s41390-023-02746-4