Schnuller retten Leben
Obwohl die meisten Eltern viele der Risikofaktoren für einen plötzlichen Kindstod (SIDS, sudden infant death syndrome) kennen, setzen nicht alle die Ratschläge ihrer Kinderärzte um. Dabei ließ sich durch eine geeignete Prävention die Zahl der am plötzlichen Kindstod gestorbenen Säuglinge zwischen 1991 und 2015 um fast 90 % reduzieren. Was Eltern tun und was sie lieber unterlassen sollten, um ihre Kleinen zu schützen, listen Professor Dr. Christian F. Poets von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Tübingen und Kollegen auf.
Zum Schlafen auf den Rücken: Eltern sollten darauf achten, dass ihren Sprösslingen nicht zu warm ist. Ganz einfach prüfen können sie das, indem sie die Haut zwischen den Schulterblättern des Babys befühlen: warm, ohne zu schwitzen, ist optimal. Achten sollten sie zudem auf eine Raumtemperatur von 18 °C.
Schlafsack statt Bettdecke: Die Autoren raten dazu, Babys in einen Baby-Schlafsack in der passenden Größe zu legen. Wenn Eltern trotzdem eine Decke verwenden möchten, sollten sie unbedingt darauf achten, dass der Kopf nicht darunter verschwindet. Kleiner Trick: Das Kind so legen, dass die Füße am Fußende anstoßen. Auf Kopfkissen, Fellunterlagen, „Nestchen“, gepolsterte Bettumrandungen und größere Kuscheltiere gilt es tunlichst zu verzichten. Denn auch damit könnten sich die Kleinen überdecken.
Bitte ins eigene Bett: Der Säugling sollte zwar im Elternzimmer schlafen – aber im eigenen Kinderbett. Diese Empfehlung betrifft vor allem die ersten drei Lebensmonate.
Interventionsbedarf direkt nach der Geburt
Quelle: Poets CF et al. Aktuelle Kinderschlafmedizin 2018; 24-30