Kinder mit Typ-2-Diabetes Schon nach wenigen Jahren droht eine Retinopathie

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Eine Retinopathie ist eine Schädigung der Netzhaut des Auges. Eine Retinopathie ist eine Schädigung der Netzhaut des Auges. © svetazi – stock.adobe.com

Junge Typ-2-Diabetiker laufen Gefahr, dass ihre Augen Schaden nehmen. Jährliche Kontrollen beim Augenarzt sind für sie deshalb Pflicht.

Kinder und Jugendliche mit Typ-2-Diabetes sind besonders retinopathiegefährdet. Bei ihnen steigt das Risiko für diese Form der Mikroangiopathie bereits nach einer Krankheitsdauer von fünf Jahren deutlich an. Deshalb empfehlen kanadische Kollegen für diese Patientengruppe ein jährliches Augenscreening ab dem Zeitpunkt der Diagnose.

Grundlage dieser Einschätzung ist eine Metaanalyse von 27 Studien mit 5.924 Teilnehmern im Alter zwischen 6,5 und 21 Jahren. Von diesen litten 7 % an einer diabetischen Retino­pathie. Die Prävalenz stieg mit der Diabetesdauer, weniger als zweieinhalb Jahre nach der Diagnose waren rund 1 % der jungen Stoffwechselkranken betroffen. Dieser Anteil erhöhte sich auf 9 % nach 2,5–5 Jahren und auf 28 % nach mehr als fünf Jahren. Dabei zeigte sich kein Unterschied bezüglich des Geschlechts und einer eventuell begleitenden Adipositas, so das Autorenteam um ­Milena ­Cioana von der McMaster University in Hamilton. Die Fundusfotografie war effektiver als die klassische Fundoskopie.

Quelle: Cioana M et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e231887; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.1887