Hirnschäden durch Glyphosat Studie an Mäusen nährt Sicherheitszweifel

Autor: Dr. Sabine Debertshäuser

Die Forschenden hatten verschiedene Mäuse mit Glyphosat ausgesetzt. Die Forschenden hatten verschiedene Mäuse mit Glyphosat ausgesetzt. © Ламина Акулова - stock.adobe.com

In einem Tierversuch führte das verbreitete Pflanzenschutzmittel Glyphosat schon nach kurzem Kontakt zu Neuroinflammation und einer alzheimerähnlichen Pathologie.

Die Forschenden hatten verschiedene Mäuse dem Stoff ausgesetzt. Bereits eine kurze Exposition in niedriger Dosierung führte zu einem Anstieg von Entzündungsmarkern im Gehirn, die auch nach sechs Monaten ohne Exposition bestehen blieben. Bei genetisch prädisponierten „Alzheimer-Mäusen“ kam es zudem zu einer verstärkten Bildung von Amyloid-b und Tau-Protein, klassische Marker der Alzheimerkrankheit.

Die Studie fügt sich in eine Serie von Untersuchungen ein, die ein Gesundheitsrisiko durch Glyphosat nahelegen, und könnte bestehende Sicherheitsbedenken befeuern. So hatte dieselbe Arbeitsgruppe bereits gezeigt, dass Glyphosat die Blut-Hirn-Schranke von Mäusen überwindet und im Gehirn proinflammatorische Zytokine wie den Tumornekrosefaktor-a erhöht. Darüber hinaus scheint das Mittel die neuronale Langzeitpotenzierung zu stören. Bei Menschen sind höhere im Urin gemessene Werte mit schlechteren kognitiven Fähigkeiten assoziiert. 

Quelle: Bartholomew SK et al. J Neuroinflammation 2024; 21: 316; doi: 10.1186/s12974-024-03290-6