Besser essen mit dem Nutri-Score? Studie stellt die Essens-Ampel auf den Prüfstand

Autor: Sabine Mattes

Die Forschenden bewerteten zunächst die individuellen Ernährungsdaten anhand des 2023 aktualisierten Nutri-Score-Algorithmus. Die Forschenden bewerteten zunächst die individuellen Ernährungsdaten anhand des 2023 aktualisierten Nutri-Score-Algorithmus. © dmutrojarmolinua - stock.adobe.com

Über den Nutri-Score lässt sich die Nährstoffbilanz von ähnlichen Lebensmitteln auf einen Blick miteinander vergleichen. Doch werden über das zugrunde liegende Nährwertprofil wirklich auch die gesünderen Produkte identifiziert?

Eine Forschergruppe näherte sich dieser Frage, indem sie die Assoziation zwischen der Ernährungsqualität gemäß Nutri-Score und dem kardiovaskulären Risiko in der europäischen Bevölkerung untersuchte. Als Basis dienten die Daten einer Kohortenstudie aus den Jahren 1992 bis 2010 mit 345.533 Teilnehmenden aus sieben Ländern Europas. Die Forschenden bewerteten zunächst die individuellen Ernährungsdaten anhand des 2023 aktualisierten Nutri-Score-Algorithmus. Danach erstellten sie für jede Person einen Durchschnittswert. 

Über ein mittleres Follow-up von 12,3 Jahren stand ein schlechteres Ernährungsprofil – gekennzeichnet durch einen höheren Score – mit einem größeren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse in Verbindung. Dies galt besonders in Bezug auf Myokardinfarkte und Schlaganfälle. Alles deute darauf hin, dass der aktualisierte Nutri-Score Verbraucher bei der Auswahl gesünderer Produkte leiten und somit auch einen Beitrag zur Prävention von chronischen Krankheiten leisten kann, heißt es im Fazit der Studie.

Quelle: Deschasaux-Tanguy M et al. Lancet Reg Health Eur 2024; DOI: 10.1016/j.lanepe.2024.101006