Kollagen für Sportskanonen überflüssig Supplementierung steigert die Leistungsfähigkeit nicht
In einer Metaanalyse untersuchte das Team um Marius Kirmse der Ruhr Universität Bochum, ob eine Kollagen-Supplementierung die muskuloskelettale Leistungsfähigkeit verbessert.
Großes Interesse an Wirkung auf den Muskelaufbau
Kollagen kommt u. a. als Verbindungsprotein in Muskeln, Sehnen und Bändern vor. Es gehört eigentlich zu den Proteinen mit niedriger Qualität, weil es weniger essenzielle Aminosäuren und Tryptophan enthält. Unabhängig von dieser Einordnung des Kollagens besteht ein großes Forschungsinteresse an dessen Wirkung für den Muskelaufbau. Kollagen werden positive Effekte auf die Trainingskapazität, muskuläre Erholung und Verletzungsphase zugesprochen.
Ob dies zutrifft, untersuchten die Forschenden in ihrer Studie mithilfe einer systematischen Literaturrecherche. Eingeschlossen wurden 13 placebokontrollierte und randomisierte Studien mit insgesamt 450 Probandinnen und Probanden. Das Alter lag zwischen 18 und 60 Jahren. Bei allen berücksichtigten Studien wurde der Einfluss einer Kollagensupplementierung auf die kurzfristige Erholungsfähigkeit oder die langfristige Trainingsanpassung untersucht. Diese Daten hatten die Forschenden anhand von 55 Leistungstests erhoben. Von diesen bestand bei 48 kein signifikanter Unterschied zwischen der Verum- und Placebogruppe.
Die zusätzliche Einnahme von Kollagen führte nicht zu einer sportlichen Leistungssteigerung. Ein Mechanismus, welcher die Supplementierung rechtfertigt, ist noch nicht bekannt. Der tägliche Proteinbedarf muss durch die Ernährung abgedeckt sein, schreibt das Autorenteam. Eine generelle Supplementierung von Kollagen im Leistungssport ist somit nicht gerechtfertigt.
Quelle: Kirmse M et al. Dtsch Z Sportmed 2024; 75: 179-188; doi: 10.5960/dzsm.2024.605