Aktinischen Keratosen Tageslicht-Lampen erlauben photodynamische Therapie auch bei Regen und Dunkelheit
Die PDT kombiniert den Einsatz einer Lichtquelle mit einer lichtaktivierbaren Substanz. Der erste zugelassene Photosensibilisator bei der PDT war Methylaminolevulinat-Creme (MAL), später kamen 5-Aminolävulinsäure (5-ALA) und Methyl-5-amino-4-oxopentanoat hydrochlorid dazu.
Bei der klassischen PDT wird kaltes Rotlicht verwendet. Der Nachteil dabei ist, dass das in den Zellen gebildete Protoporphyrin IX austritt und direkt die freien Nervenenden reizt. Das macht die Prozedur relativ schmerzhaft. Dies ist bei der seit 2015 zugelassenen Tageslicht-PDT nicht der Fall. Die Methode ist bei gleicher Wirksamkeit nahezu schmerzfrei, sagte der Dermatologe.
Eine Weiterentwicklung ist die Anwendung PDT mit künstlichem Tageslicht, die bisher nur in Kombination mit MAL zugelassen ist. Anders als die Tageslicht-PDT ist eine PDT mit künstlichem Tageslicht wetterunabhängig, d.h. sie kann auch bei Temperaturen unter 10 °C, bei Regen und an dunklen Winternachmittagen durchgeführt werden. Die Methode, bei der die Patienten nach dem Eincremen unter eine spezielle Tageslichtlampe gesetzt werden, verursacht ebenfalls kaum Schmerzen.
Bei künstlichem Licht ist kein extra UV-Schutz nötig
Wegen des fehlenden UV-Anteils der Lampen ist zudem kein Sonnenschutz nötig. Nachteil gegenüber des natürlichen Tageslichts ist, dass man wie bei der klassischen Rotlicht-PDT ein spezielles Beleuchtungsgerät und einen Behandlungsplatz braucht. Allerdings lässt sich das auch höher abrechnen.
Studien, darunter eine aktuelle Metaanalyse, haben bestätigt, dass die PDT mit künstlichem Tageslicht der klassischen Rotlicht-Variante nicht unterlegen ist. Alle drei Methoden – klassische und Tageslicht-PDT jeweils in Kombination mit MAL oder ALA – haben daher in der Leitlinie den gleichen Empfehlungsgrad („sollte“).
Quelle: 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft