Medikamententreue per SMS steigern? Textnachrichten versagen bei der Patientenmotivation
Textmitteilungen aufs Smartphone eignen sich offenbar nicht, um Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu motivieren, ihre Medikamente regelmäßig aufzufüllen. Dies geht aus einer Analyse eines US-amerikanischen Forscherteams hervor.
In der Studie wurden 9.501 Patientinnen und Patienten mit Adhärenzproblem in vier Interventionsgruppen randomisiert. Interveniert wurde, wenn laut Apothekendaten die Abholung einer neuen Medikamentenpackung mehr als sieben Tage überfällig war. Die Personen der ersten Gruppe erhielten zur Erinnerung eine SMS. Bei der zweiten Patientengruppe setzte man auf die Strategie des „behavioral Nudging“, bei der Textnachrichten mit verhaltenspsychologischen Anreizen zum Nachfüllen des Medikaments versendet wurden. Bei Personen der dritten Gruppe wurde zusätzlich zu diesem „Anschubser“ einen Chatbot eingesetzt, der Hindernisse bei der Medikamenteneinnahme identifizieren sollte. Die vierte Gruppe diente als Kontrolle ohne Intervention.
Nach zwölf Monaten konnte keine der elektronischen Kommunikationsstrategien die Adhärenz signifikant steigern. Gegenüber der Kontrollgruppe stieg die Medikamententreue lediglich um bis zu 2,3 Prozentpunkte.
Quelle: Ho PM et al. JAMA 2024; DOI: 10.1001/jama.2024.21739