Rauchen hält Melanome auf Trab Tumorbedingtes Sterberisiko hängt von der Tabakmenge ab

Autor: Maximilian Rossol

Mehr als 20 Zigaretten täglich verdoppelten das Todesrisiko bei SLNB-negativem Melanom im Vergleich zu den Nichtrauchern. Mehr als 20 Zigaretten täglich verdoppelten das Todesrisiko bei SLNB-negativem Melanom im Vergleich zu den Nichtrauchern. © Christoph Burgstedt – stock.adobe.com

Fortgesetztes Tabakrauchen erhöht die Sterbewahrscheinlichkeit durch kutane Melanome. Der Effekt zeigt sich umso deutlicher, je mehr Zigaretten der Patienten raucht.

Fortgesetztes Tabakrauchen nach der Diagnose eines malignen Melanoms verkürzt die Lebenszeit von Krebspatienten merklich. Dies zeigen Forscher des Saint John’s Health Center in Santa Monica anhand der Daten der zwei großen Multicenterstudien MSLT-I und MSLT-II.

Von den 6.279 Patienten mit einem kutanen Melanom im frühen Stadium, die Eingang in die Post-hoc-Analyse der US-Wissenschaftler fanden, waren gut 17 % zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Raucher. Rund 27 % hatten das Rauchen zu einem beliebigen Zeitpunkt vor der Studie aufgegeben, etwas mehr als 56 % hatten nie geraucht. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug gut 78 Monate.

Meist waren es junge Männer, die auch nach der Melanomdiagnose nicht von den Zigaretten lassen konnten. Aktive Raucher hatten im Vergleich zu den ehemaligen oder Niemalsrauchern den Tumor öfter am Körperstamm, oft mit positivem Befund in der Sentinel-Lymphknotenbiopsie (SLNB). Die Geschwulste waren in der Regel größer, dicker und ulzerierten. Im Vergleich zu Nichtrauchern fiel das Tabakrauchen auch mit einem höheren Risiko für einen melanomassoziierten Tod (Hazard Ratio, HR, 1,48) über die gesamte Dauer der Studie zusammen. Ob die Patienten früher geraucht hatten, spielte in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Das höchste krankheitsbedingte Sterberisiko hatten Raucher mit negativer Sentinelbiopsie (HR 1,85 vs. 1,29 bei Positivität). Mehr als 20 Zigaretten täglich verdoppelten das Todesrisiko bei SLNB-negativem Melanom (HR 2,06) im Vergleich zu den Nichtrauchern.

Quelle: Jackson KM et al. JAMA Network Open 2024; 7: e2354751; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.54751