Lauftraining Ungesunde Snacks fördern Unterbauchbeschwerden
Gastrointestinale Probleme während des Lauftrainings sind häufig, schreiben Dr. Mireille Baart von der Universität Wageningen, Niederlande, und Kollegen. Zwar weiß man, dass die Ernährung in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt, wissenschaftliche Evidenz gibt es jedoch kaum.
Deshalb rekrutierten die Forscher über Leichtathletikvereine, Laufveranstaltungen und soziale Medien Probanden, die im Jahr zuvor mindestens einmal pro Woche trainiert hatten. Die Länge der Strecke und die aufgewendete Zeit waren dabei unerheblich. Anhand dieser Kohorte untersuchten sie die Prävalenz von Bauchschmerzen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Ernährungsgewohnheiten der Läufer. Die Daten erhoben sie anhand von zwei Online-Fragebogen: Der erste erfasste demografische Angaben, das Laufverhalten, laufbedingte Bauchschmerzen und die allgemeine Gesundheit, der zweite die Art und Häufigkeit verzehrter Lebensmittel.
Insgesamt wurden die Fragebogen von 1.993 Läufern für die Analyse herangezogen. 1.193 von ihnen berichteten über Bauchschmerzen während des Trainings und/oder bis zu drei Stunden danach. Meist handelte es sich um Unterbauchbeschwerden (z.B. Seitenstechen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung). 302 Läufer gaben Oberbauchprobleme an (Übelkeit/Erbrechen, Reflux) und 278 beides. Bei etwa jedem vierten Mann und jeder dritten Frau führten die Symptome dazu, dass das Laufen unterbrochen, abgebrochen oder vermieden wurde. Betroffen waren vor allem Frauen, jüngere Läufer und jene mit einer hohen Trainingsintensität.
Große Mengen energiereicher Lebensmittel als Auslöser
Zusammenhänge zwischen Ernährung und laufbedingten Beschwerden zeigten sich bei Männern meist in Form von Oberbauchproblemen. Relevant war vor allem eine erhöhte Zufuhr von Energie, Makronährstoffen jeglicher Art und Getreideprodukten. Von Unterbauchbeschwerden Geplagte griffen häufiger als beschwerdefreie Läufer zu fetthaltiger Nahrung, gesüßten Getränken und ungesunden Snacks (z.B. Kuchen, Kekse, Süßes).
Läuferinnen, die unter magenbetonten Problemen litten, verzehrten seltener Vollkornprodukte als jene ohne Beschwerden. Sofern die Probleme sich im Unterbauch manifestierten, könnte es am höheren Konsum von Tee und ungesunden Snacks gelegen haben.
Quelle: Baart AM et al. BMJ Open Sport Exerc Med 2023; DOI: 10.1136/bmjsem-2023-001571