Parkinson Sport und gesunde Ernährungsweise zahlen sich aus
Parkinsonpatienten leben länger, wenn sie sich gesund ernähren und viel bewegen. Zu diesem Schluss kommen amerikanische Wissenschaftler auf Basis zweier großer Studien* aus dem US-Gesundheitssystem. Dabei nutzten sie die Tatsache, dass die Teilnehmer regelmäßig Auskunft über ihre Ernährungsweise und körperliche Aktivität gegeben hatten. Eingang in die aktuelle Analyse fanden 1.251 Parkinsonpatienten beiderlei Geschlechts, von denen 942 während der mehr als 30 Jahre andauernden Nachbeobachtungszeit gestorben waren.
Beim Vergleich der Subgruppen mit der besten und schlechtesten Ernährungsqualität fiel eine signifikante Reduktion des Sterberisikos auf. Eine ähnliche Assoziation zeigte sich auch für die körperliche Aktivität, in beiden Fällen mit Messungen vor und nach der Neurodiagnose. Die inverse Beziehung ließ sich zudem für die parkinsonspezifische Mortalität nachweisen. Die Auswertung der beiden Parameter Ernährung und Bewegung vor der Diagnose der neurodegenerativen Erkrankung ergab eine Reduktion des relativen Sterberisikos um fast die Hälfte (Hazard Ratio, HR 0,52), schreibt das Forscherteam um Dr. Xinyuan Zhang, Harvard Medical School Boston.
Eigenleistung könnte Progression aufhalten
Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass ein gesunder Lebensstil vor der parkinsonbedingten Neurodegeneration schützen oder diese zumindest bremsen kann. Dies ist umso wichtiger, weil die bisher zur Verfügung stehenden Medikamente zwar die Symptome lindern, aber die Progression nicht aufzuhalten vermögen, erklären Dr. Beate Ritz von der UCLA Fielding School of Public Health in Los Angeles und Koautoren in ihrem Kommentar.
* Nurses’ Health Study und Health Professionals Follow-up Study
Quellen:
Zhang X et al. JAMA Netw Open 2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.27738
Ritz BR et al. JAMA Netw Open 2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.27743