
Das Risiko verdichtet sich Veränderung der Bruststruktur als Krebshinweis?

Dichtes Brustgewebe ist ein Risikofaktor für ein Mammakarzinom, unabhängig vom Menopausenstatus der Frau. Auf Basis von Daten des nationalen Brustkrebs-Screening-Programms in Korea untersuchte ein Forscherteam um Prof. Dr. Boyoung Park von der Hanyang University 1.747.507 Frauen im Durchschnittsalter von 61,4 Jahren, die sich zwischen 2009 und 2016 vier Screeningzyklen unterzogen hatten. Die Beurteilung der Brustdichte wurde mithilfe der mammografischen BI-RADS-Klassifikation bewertet:
- nahezu ausschließlich Fett
- eingestreute Bereiche fibroglandulärer Dichte
- inhomogen dichtes Gewebe
- extrem dichtes Gewebe
Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von 5,9 Jahren erkrankten 19.001 Frauen an Brustkrebs. Grundsätzlich kristallisierten sich bezüglich der Beschaffenheit der Mammae fünf Typen von Frauen heraus, von denen vier nur geringfügige Veränderungen der Gewebedichte über den Beobachtungszeitraum hinweg zeigten: Die Gruppe 1 bildeten Frauen mit konstant fetthaltiger Beschaffenheit der Brust. Gruppe 2 umfasste Frauen mit anfänglich fettreichem Brustgewebe, dessen Dichte mit der Zeit zunahm. Frauen der Gruppen 3 bis 5 hatten eine dichtere Brust, deren Dichte im Laufe der Zeit leicht abnahm.
Ändert sich die Dichte, steigt die Krebsgefahr
In der Gruppe 2 lag die Gefahr für ein Mammakarzinom um das 1,60-Fache höher als in Gruppe 1. Frauen der Gruppen 3 bis 5 hatten ein vergleichsweise höheres Risiko als diejenigen in Gruppe 1 (angepasste Hazard Ratio, aHR, 1,86). Die Ergebnisse blieben über verschiedene Altersgruppen und Veränderungen in Menopausenstatus oder Body-Mass-Index stabil. Angesichts dieser Resultate empfiehlt die Autorengruppe, Veränderungen der Brustdichte in die Beurteilung des Krebsrisikos einfließen zu lassen.
Quelle: Park B et al. BMJ 2024; 387: e079575; DOI: 10.1136/bmj-2024-079575