Vorhofflimmern so früh wie möglich abstellen
Bisher war unklar, ob Patienten mit Vorhofflimmern von einer Wiederherstellung des Sinusrhythmus stärker profitieren als von der Frequenzkontrolle. Eine bevölkerungsbasierte Kohortenstudie mit mehr als 22 000 Teilnehmern kommt nun zu dem Ergebnis: Die rhythmisierende Therapie mit Medikamenten oder Ablation verhindert kardiovaskuläre Komplikationen wirksamer, muss aber so früh wie möglich erfolgen.
Für ihre Arbeit nutzten die Wissenschaftler die Daten der staatlichen Krankenversicherung von Korea. Als primären Endpunkt wählten sie eine Kombination aus kardiovaskulär bedingtem Tod, ischämischem Schlaganfall, akutem Myokardinfarkt und stationärer Behandlung wegen Herzinsuffizienz. Sämtliche Patienten hatten zwischen 2011 bis 2015 eine der beiden Therapien erhalten.
Diejenigen, die im Laufe des ersten Jahres nach der Diagnose eine rhythmisierende Therapie bekommen hatten, schnitten in der Endpunktkombination besser ab als ihre frequenzkontrollierten Leidensgenossen. Die Differenz wurde vor allem durch eine verringerte Schlaganfallrate getragen. Die so behandelten Kranken erlitten aber auch weniger Myokardinfarkte und mussten seltener wegen einer Herzinsuffizienz ins Krankenhaus. Der Effekt war umso günstiger, je früher der Sinusrhythmus wiederhergestellt wurde.
Eine späte Rhythmisierung jenseits der Jahresfrist bot dagegen keinen Vorteil gegenüber der reinen Frequenzreduktion. Hinsichtlich der Sicherheit unterschieden sich beide Strategien nicht, unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Anwendung, schreiben Daehoon Kim von der Yonsei University in Seoul und Kollegen.
Quelle: Kim D et al. BMJ 2021; 373: n991; DOI: 10.1136/bmj.n991